Versuchen Sie es mal

Was? Nehmen Sie morgens nach dem Aufstehen zwei Wassereimer und füllen Sie insgesamt 15 Liter in die Behälter. Das ist jetzt ihre Ration für den Tag. Das Wasser für die Toilettenspülung lassen wir mal unberücksichtigt. Aber wofür Sie ansonsten auch Wasser brauchen, mehr als diese 15 Liter gibt es heute nicht. Das fängt also schon mit dem Zähneputzen und der morgendlichen Wäsche an. Statistisch haben sie zwischen 5 bis 15 Litern Wasser für die reine Körperpflege zur Verfügung. Duschen oder gar ein Vollbad ist unter diesen Bedingungen natürlich reines Wunschdenken.

Jetzt weiter zum Kaffeekochen, das geht auch von ihrem Wasserbudget ab und Vorsicht beim Frühstücksei, auch das sollte mit möglichst wenig Wasser gekocht werden. Je länger der Tag dauert, um so wertvoller wird die Ressource Wasser. Am Abend wird einem durch diesen Selbstversuch deutlich, wie sorglos wir mit dem Lebensmittel Wasser in unserem Alltag umgehen. Aber das ist nicht das Ende der Simulation: Stellen sie sich nun vor, das alles passiert in einem indischen Slum, bei 40 Grad Hitze, an einer staubigen Straße. Unvorstellbar? Ja und nein, weil es die tägliche Realität von Ravi und ihrer Familie ist.  Um diese unwürdigen Lebensbedingungen zu verbessern, haben wir zwei Brunnen im Slum reparieren lassen. Hierzu das Video:

Das Problem mit dem Trinkwasser ist damit leider noch nicht gelöst.

Uli Schwarz und Petra Dilthey