TV-Doku: SOS Bolivien

Ankündigung_310Am Sonntag, 10 November um 20.15 wird unsere 30 minütige Dokumentation über die SOS-Kinderdörfer in Bolivien auf dem Dokukanal PLANET ausgestrahlt.

 

 

 

 

Bolivien ist dreimal so groß wie Deutschland. Es ist wild, karg und eigenwillig. Das gilt auch für die Menschen, die hier leben – die indigenen Völker der Quetchua und Aymara. El Alto ist die zweitgrößte Stadt Boliviens und gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten der Welt. 70 Prozent der Menschen leben unter der Armutsgrenze. Direkt in El Alto liegt auf 4000 Meter das höchstgelegene SOS-Kinderdorf der Welt.

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SOS-Kinderdorf in El Alto

Einmal im Jahr macht jede SOS-Kinderdorffamilie einen größeren Ausflug, hier geht es zum Titicacasee. Nach drei Stunden Fahrt erreichen wir das Andenmeer. Der eiskalte See gilt als die Wiege der Inkakultur. Man erzählt sich, dass die Inkas Teile ihres sagenhaften Goldschatzes lieber in den Titicacasee versenkt haben, als ihn den verhassten spanischen Eroberern zu überlassen. Aus dem Schaum des Titicacasee wurde – nach den mythologischen Vorstellungen der Inkas – der Sohn des Sonnengottes erschaffen. Manco Capac – so sein Name – wurde auf die Erde gesandt, um die Welt zu verbessern.

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Hier besuchen wir mit „unserer“ SOS-Kinderdorffamilie aus El Alto den Titicacasee mit dem Denkmal für Manco Capac

Gedreht haben wir auch in mehreren Kindertagesstätten, z.B. die Geschichte von Lidia, die zur Tagesmutter ausgebildet wurde: „Ich habe hier als normale Mutter angefangen und bin hierhergekommen, um meine kleine Tochter anzumelden. Ich arbeitete damals als Krankenschwester und meine Kinder haben darunter gelitten. 24 Stunden Schicht in einem Privatkrankenhaus und das bei einem sehr niedrigen Gehalt. Diese Arbeit habe ich aufgegeben, weil ich meine Kinder immer allein lassen musste. Ich bin dem SOS-Kinderdorf sehr dankbar, dass es mir die Möglichkeit eröffnet hat, mich weiter zu bilden“.

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Lidia mit Baby Araceli und der dreijährigen Brisia

SOS kümmert sich auch um die Berufsbildung von Jugendlichen aus den Kinderdörfern. Dafür gibt es ein Ausbildungszentrum im Süden von La Paz. Hier haben wir Marcos Lipa getroffen, der Dank SOS eine Chance erhielt:

Vor vier Jahren passierte ein schrecklicher Unfall, als er mit seiner Familie nach einem Fussballspiel in einem Mini-Buss nachhause fährt.  Der Busfahrer war betrunken und der Bus stürzt 35 Meter in die Tiefe, Marcos wird herausgeschleudert und bricht sich die Wirbelsäule. Wie durch ein Wunder bleibt seine Tochter, die er die ganze Zeit beschützend in den Armen gehalten hatte, unverletzt.

Marcos Lipa: „Heute habe ich mein eigenes Unternehmen. Ich verdiene Geld mit Design für Flugzettel, Poster, Reklamebilder, Einladungen und Kalender. Das hat meinem Leben Sinn gegeben, das Gefühl, dass ich es geschafft habe, dass ich mich weiter entwickelt habe und, dass das Leben nicht zu Ende ist, sondern dass wir immer weiterwachsen können“.

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Macos im Rollstuhl in der Mitte

 Wer aus dem kargen Hochland Biliviens ins tropische Tiefland von Santa Cruz fliegt, glaubt, in ein anderes Land zu kommen. Den Wohlstand verdanken Stadt und Region der Land- und Viehwirtschaft, mehr aber noch den Bodenschätzen wie Erdöl und Erdgas. Auch hier gibt es ein SOS-Kinderdorf. Wir begleiten hier einen Tag lang Kinderdorfmutter Elva:

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Kinderdorfmutter Elva (mit Brille), mit Sonnenbrille unsere Assistentin Pamela

Elva: „Ich habe hier als Tante zu arbeiten angefangen und wurde in den verschiedensten Häusern eingesetzt. Nach eineinhalb Monaten haben sie mir schon eine Familie gegeben. Am Anfang hatte ich nur 7 Kinder, nicht 10. Manchmal ist es etwas stressig, weil einige Kinder hier sehr aktiv sind … Aber ich liebe diesen Beruf und ich bin gewöhnt, mit Kindern zu arbeiten. Ich kann mit den unterschiedlichen Charakteren gut umgehen. Wir haben gute und schlechte Zeiten.“

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Schaun

Petra Dilthey und Uli Schwarz