Kely hat geliefert, aber …

320 kelyVor einiger Zeit hatten wir von Kely erzählt, der wir geholfen hatten, ein Cello zu erwerben. Als Gegenleistung hatten wir vereinbart, dass sie uns Musik für unsere Filmbeiträge liefert. Aus guten Gründen und schlechter Erfahrung hatten wir auf diesem Austausch bestanden. Kely hat geliefert und zwar sehr gut, sehr zuverlässig und jetzt schon zum 5ten Mal – wir sind begeistert!

So gut wie es mit Kely geklappt hat, so schlecht läuft es mit einem anderen Mädchen. Wir hatten in Nordkenia mit einer Frauengruppe, deren Arbeit wir filmisch dokumentieren durften, vereinbart, dass wir ihren Kindern die Schulgebühren für die weiterführende Schule bezahlen. Bei Robbin und Andrew bekommen wir regelmäßig den Nachweis über ihren Schulbesuch, bei einem anderen Mädchen leider nicht. Trotz wiederholter Nachfragen von Daniel, unserem Mann vor ort, bekamen wir keine Auskunft und später einen mangelhaften Nachweis. Unsere Konsequenz: Wir haben die Zahlungen für das Mädchen eingestellt.

Warum überhaupt darüber reden, wenn etwas nicht klappt?

Transparenz nur bei Erfolg ist lächerlich. Immer nur „die Anderen“ oder „die Umstände“ für Mißerfolge verantwortlich zu machen, ist überflüssig. Einfach weiter machen, weil es ja für eine „gute Sache“ ist, ist hilflos. Und vielleicht gilt einfach der Satz von Camus: „Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“ Haben wir das schon mal gesagt? Kann man nicht oft genug sagen, angesichts der Kriege heute.

Uli Schwarz und Petra Dilthey